Montag, 30. Dezember 2013

Weihnachten in Israel

Weihnachten im Heiligen Land- eine ganz besondere Erfahrung. Denn so richtig wollte sie im Vorfeld nicht aufkommen, die Weihnachtsstimmung bei ziemlich mollig-warmen Temperaturen. Zwar haben wir immer versucht, durch z.B. das Entzünden der Adventskerzen zumindest ein wenig weihnachtliche Gefühle zu erzeugen, jedoch gelang es nicht so wirklich (immerhin sind wir die einzigen in ganz Neve Hanna, die Weihnachten überhaupt feiern). So richtig geändert hat sich das erst an Heiligabend: Es gab einen Tannenbaum (unter den die per Post angekommenen Geschenke gelegt wurden), gemütliches Beieinandersein bei weihnachtlicher Musik und natürlich ein festliches Essen. Doch damit sollte unser Heiligabend nicht enden: Während in deutschen Gottesdiensten die Geschichte von der Reise von Maria und Josef nach Bethlehem erzählt wurde, machten wir uns selbst auf den Weg. Mit der Deutschen Evangelischen Gemeinde sind wir von Jerusalem aus in der Nacht vom 24. auf den 25 Dezember nach Bethlehem gepilgert- eine ganz besondere Erfahrung.
Leider konnten wir nicht -wie eigentlich geplant- vorher am Gottesdienst teilnehmen, da man für diesen im Vorfeld Karten bestellen musste, was wir leider nicht getan hatten. Trotzdem war die Nacht sehr schön. Mit einer Gruppe von 100 Leuten haben wir etwa 3anhalb Stunden (bei einigen Pausen mit Gesang) gebraucht, bis wir unser Ziel erreicht hatten: Bethlehem. Anschließend sind wir bei einer Freundin in Jerusalem untergekommen, so dass wir nach einigen Stunden Schlaf am ersten Weihnachtstag noch schöne Stunden in Jerusalems Neustadt verbringen konnten.

Montag, 16. Dezember 2013

Jalla

Hallo,
Inzwischen war ja schon Chanuka und die Adventszeit hat begonnen, von der man in Israel nicht ganz so viel mitbekommt, aber dank so einigen Adventskalendern kommen wir doch ein wenig in Weihnachtsstimmung. Das was noch dazu beiträgt ist die jetzige Kälte. Es ist momentan sogar zu kalt, als dass die Klimaanlagen die Räume wirklich warm bekommen.
Aber vor ein paar Tagen war es doch noch sehr sommerlich warm, als wir geleitet von Antje Naujoks, der Beauftragen für Öffentlichkeitsarbeit Neve Hannas, ein Seminar zum Thema Beduinen im Negev hatten.
Wir fingen gemütlich mit einem Frühstück an und gingen zu von uns erarbeiteten Vorträgen zum Thema über. Wir beschäftigten uns mit der Ausgangssituation, Geschichte, sozialer wie auch ökonomischer Lage sowie auch Problemen und Lösungsansätzen.
Wesentliche Probleme sind die Armut, die bis hin zur existenziellen Armut reicht, wie auch Bildungsarmut der Beduinen, Ungerechtigkeit wie aber auch ein starkes Misstrauen von beduinischer und israelischer Seite.
Mit Hilfe von Antje befassten wir uns kritisch mit den behandelten Quellen, um festzustellen, dass jeder Artikel, egal wie wissenschaftlich er zu scheinen mochte, doch eine positionsergreifende Intention in sich hatte. Des Weiteren sind alle Quellen über die Beduinen geschrieben und nicht von Beduinen, sodass der anschließende Besuch Rahats, der weltweit größten Beduinenstadt, uns in ein eigenes Bild setzen konnte.
Vor Ort besuchten wir eine der vorzeige Schulen, die jedoch arg mit den Problemen und Differenzen der Unterstützung von jüdischen und beduinischen Schulen zu kämpfen hat.
Das größte Problem ist die Armut, denn „wie soll ein Kind lernen, wenn es mit einem leeren Bauch zur Schule kommt?“ (Zitat Antje Naujoks).
Aber die Entwicklung der letzen Jahre wäre wohl positiv. Dennoch einfach ist es wohl nicht.
Anschließend besuchten wir noch das wirtschaftliche Zentrum Rahats, dass aber nicht mehr als einige kleine Läden umfasst, was bei einer Einwohnerzahl von circa 60.000 Einwohnern doch zu denken auf gibt.
Von einer beduinischen Familie zu Hause empfange, wurden wir von dem Vater der Familie und den beiden ältesten Söhnen in ihr Bild gesetzt. Es gibt viele Unverständnisse für Handlungen der israelischen Regierung, aber bei allem auch hier und da mal ein gutes Wort, jedoch definitiv kein Lob.
Vom menschlichen waren sie alle sehr gastfreundschaftlich und sehr entgegenkommend, jedoch haben wir auch eine sehr aufgeschlossene Familie besucht.
Am Abend wurde der Tag mit von Beduinen gemachten Filmen und einem guten Essen bei Antje abgerundet.
Alles in allem war es kein informatives Seminar, sondern eine Erfahrung, die möglichst viele Blickwindel beleuchtet hat, dafür vielen Dank an Antje.
 Wenn Interesse besteht informiert euch und seid sehr kritisch.
Und bevor ich es vergesse uns geht es gut.

Gerbir, wie mein Hausvater immer sagt.
Liebe Grüße Birger





Channuka Sameach! (auch wenn ein bisschen verspätet)

Unser Channuka hier ist schon seit zwei Wochen vorüber, und ich schaffe es leider erst jetzt darüber kurz zu berichten!
Channuka ist die jüdische From von Weihnachten und dauert 8 Tage lang (die wir zum größten Teil frei hatten!). Am zweiten Tag war dann hier in Neve Hanna eine große Feier mit mehrern Vorführungen. Natürlich auch von uns Volontären. Vorher mussten die armen Volontäre im Garten -Birger und Charlotte- die Bühne aufbauen und seeehr viele Stühle schleppen.
Die Vorführungen fingen an mit einer kleine Performance von den Kindern die bald Bar/Bat Mizwa machen. Danach haben Kinder Gitarre und Madoline gespielt. Danach kamen dann ich und ein paar Kindern aus meiner Gruppe. Wir hatten einige Wochen lang einmal die Woche Trommel-Unterricht gehabt, und haben zusammen ein Stück eingeübt, was wir dann mit den Kindern, die Lust hatten, aufgeführt haben. Dann haben noch en paar Mädchen sehr schön gesungen und getanzt und dann kamen auch schon wir Volontäre.
Wir hatten lange überlegt was wir aufführen sollten, und hatten letztlich die Idee ein Lied auf Hebräisch aufzuführen. Also haben wir zu dem Song von Rihanna- Umberella - einen hebräischen Text geschrieben, der rüberbringen sollte, dass wir eigentlich so gut wie kein hebräisch können, und nie verstehen was die Leute eigentlich von uns wollen. der Refrain ging dann so:
ani rak jodea kzat,
ani lo mewin ma at roza,
tagidili,
be'emet ani lo mewin...
 zu deutsch:
ich weiß nur ein bisschen,
ich verstehe nicht was du willst,
sag's mir,
ehrlich, ich verstehe nicht...
Dann kam noch ein witziger Film den die Shinshinim gedreht haben und eine witzige Performance von einigen Madrichim (Hausvätern).
Nach den Vorführungen, gingen wir dann alle in unsere Gruppen, wo lecker gegessen wurde und dann wurden die Geschenke ausgepackt. Danach mussten diese natürlich sofort ausgepackt werden, sodass ich den Abend damit zubegracht habe, einem Mädchen die Haare zu glätten, mit ihrem neuem Glätteisen.
Liebe Grüße von Hanna